Bundesfinale JtfO: Ruder-Team des Max-Planck-Gymnasium erreicht hervorragende Platzierung

Am Sonntag war es endlich soweit und das MPG-Ruder-Team (powered by Ruderclub Nürtingen) brach mit dem Zug nach Berlin zum Bundesfinale von „Jugend trainiert für Olympia“ auf- dem größten Schulsportevent der Welt! Dementsprechend groß waren Vorfreude aber auch die Anspannung, ob es gelingen würde, im hochkarätig besetzten Feld in der Altersklasse U15 zu bestehen. Ein erstes Kennenlernen der Bedingungen an der Regatta-Strecke in Berlin-Grünau gab es am Montag während des Trainings. Und die hätten besser nicht sein können, da die Dahme in der Regel ein eher zickiges Rudergewässer mit Wind und Wellen ist. Der erste Tag in Berlin ging dann nach dem Training entspannt mit einem Besuch der „Berliner Unterwelten“ weiter und endete mit einem feierlichen Empfang aller Sportler aus BaWü in der Landesvertretung.

Auch bei den Vorläufen am Dienstag erwartete das Team ein weitgehend ruhiges Gewässer. Das erste Kräftemessen erfolgte im gesteuerten Rennboot Doppelvierer besetzt mit Schlagmann Felix Hummel, Erik Fick, Joel Popowicz, Leo Werner und Steuerfrau Annalena Gruber. Die Mannschaft setzte sich im 5-Boote-Feld in einem sehr intensiven Rennen gegen die Gegner aus Hessen, NRW, Brandenburg und Hamburg durch und holte sich ganz überraschend den Sieg. Damit war der Start im A-Finale am Folgetag gesichert. Das zweite Rennen war der Doppelzweier mit Konrad Knopf und Felix Hummel, der spontan für Neo Bartel einspringen musste, der sich wegen einer Erkältung schonen sollte. Mit einem fünften Platz in dem sehr stark besetzen Rennen erruderten sich die Jungs den 5. Platz und sicherten sich damit den Platz im B-Finale.

Das letzte Rennen des Tages war der Gig-4er (ein schweres Großboot, wie es auch im Breitensport eingesetzt wird). Mit an Bord Konrad Knopf, Erik Fick, Joel Popowicz, Neo Bartel und Annalena Gruber am Steuer.  Mit einem stabilen dritten Platz konnte auch dieses Boot ins A-Finale einziehen. Etwas Erholung und Kraft tankten die SportlerInnen anschließend bei einem leckeren Berliner Döner und einem anschließenden Besuch des Deutschland Museums. Vernünftigerweise ging es an diesem Tag früh ins Bett, um für den Final-Tag regenerieren zu können.

Leider zeigte die Dahme am folgenden Finaltag ihr wahres Gesicht und präsentierte sich mit Wellen und teilweise heftigem Wind. Das Team hatte sich durch seinen Kampf- und Teamgeist im Vorlauf die Chance errudert, ganz Vorne mitzuspielen. Dementsprechend groß war die Anspannung.  Das erste Rennen des Tages war wieder der Rennboot Doppelvierer in gleicher Besetzung. Das Feld war hervorragend besetzt mit Booten aus Leistungszentren und Sportgymnasien. Annalena Gruber hatte alle Hände voll zu tun, die Mannschaft bei Wind und Wellengang optimal ins Ziel zu steuern. Was niemand vorher zu hoffen gewagt hatte, wurde wahr: Mit knapp 7 Sekunden Rückstand zum Sportgymnasium aus Mecklenburg-Vorpommern erreichte das Team den 2. Platz und ließ dabei vier Boote konkurrierender Bundesländer deutlich hinter sich.

Den verdienten ersten Platz im B-Finale  sicherte sich dann der Doppelzweier mit knappem  Vorsprung zur Konkurrenz aus Bayern bei wirklich schwersten Bedingungen.

Das alles entscheidende Rennen- Treppchen oder nicht- war das Finale im Gig 4er. Mit nicht mal 3 Sekunden Rückstand erkämpfte sich die Mannschaft den vierten Platz. Jetzt hieß es bangen und warten auf das finale Ergebnis, welches durch ein kompliziertes Punktesystem aus allen drei Rennen ermittelt wird.

Für den 3. Platz beim Bundesfinale reichte es letztlich wegen einem Punkt Rückstand nicht und das MPG-Team musste sich dem Sportgymnasium Schwerin, dem Team aus Hanau und dem sehr starken Team aus Minden geschlagen geben. Ohne große Erwartungen angereist und dem Treppchen wieder erwartend so nahe, waren Erschöpfung und Enttäuschung erst groß. Doch dann wurde der Mannschaft schnell klar, was sie Großartiges erreicht hatte: Unter 14 angetretenen Schulen, ist das MPG Team die 4.beste Schulmannschaft in Deutschland. Möglich gemacht hat das die hervorragende Jugendarbeit des Ruderclub Nürtingen, dessen Trainer Sebastian Werner (Anfänger-Rudern) und Madita und Fanny Keller (C-Junioren), die die MPG Jungs und ihre Steuerfrau zu den erfolgreichen Sportlern gemacht haben, die sie heute sind und deren sportliche Karriere am RCN im B-Junioren-Bereich weitergehen wird. (N.Bosch-Fick)